Leider ist der Eintrag nur auf Ελληνικά verfügbar.
Kategorie: Texte
(Ελληνικά) Μίλησε κανείς για απαγωγή;
Hintergründe zu Polikarpos Georgiadis und Vangelis Chrisochoidis
Die antiautoritär-gesinnten Polikarpos Georgiadis und Vangelis Chrisochoidis sitzen seit August 2008 im Knast. Ihnen wird die Teilnahme an der Entführung des ehemaligen Präsidenten des griechischen Industriellenverbandes, Milonas, in Thessaloniki vorgeworfen.
Beide Genossen leugnen irgendwelche Beteiligung, erklären dennoch ihre Solidarität und verteidigen ihre Beziehung zu Vasilis Paleokostas, einem Sozialrebellen, der über die Jahre hinweg Respekt und Sympathie in der antiautoritär-anarchistischen Szene genießt. Er ist im selben Fall angeklagt ist und sich auf der Flucht befindet. Die Genossen wurden in erster Instanz im Februar 2010 zu 22 Jahren Haft verurteilt.
Der Genosse Vaggelis wurde im Juli freigelassen und der Genosse Polikarpos im September.
Ausschnitt aus der „Gerrichtsaussage“ von Giannis Dimitrakis im Ju
[…] Unterschiedliche Fragen sind gestellt worden, sowie auch die Frage des „sozialen“ Raubueberfalls, welche Motive und welche Eigenschaften ein Raub haben muss damit er als sozial bezeichnet wird, und soweit ich sehen kann wird das groesste Gewicht den Motiven eines Raubs zugemessen.
So wie sie wissen, und es auch schon bekannt worden ist, bin ich Anarchist. Daher habe ich eine bestimmte politische Meinung, und possitioniere die Rolle der Bank, so wie schon viele andere gesagt haben, als besonderst schuldig was unsere Gesselschaft angeht, da ich glaube das sie eine bestimmte Rolle in den finanzielen Geschehnissen spielt. Sie hat sich in der Rolle des Zeitgenoessischen Lehnsherrn manifestiert, hat die grosse Mehrheit der Arbeiter unterjocht, welche wegen finanzielen Schwierigkeiten dazu gezwungen werden an die Banken zu appelieren damit sie ihren Lebensunterhalt bekommen, das was selbstverstaendlich sein sollte, ein Heim, welches ein unereichbarer Traum fuer die Meisten ist. Auf diese Weise hat es die Gesselschaft geschafft das fuer einen Arbeiter das Heim ein Traum ist fuer den er 30 Jahre lang bezahlen muss.
Im Fernseher sind der groesste Teil dessen was wir uns anschauen Werbungen dessen was diese Herren hier (er zeigt die Klaeger, was heisst die Bank) verteidigen. Sie unterziehen die Buerger dieses Staats einer Gehirnwaesche, und generell ist dies die Taktik der Banken.Der Hindergrund (der Werbungen) ist das die Menschen zu den Banken gehen um eine Stueze zu finden.
Nicht selten sind die Faelle, wir haben schon bis hin zum Selbstmord gehoert, von Menschen die nicht bezahlen konnten. Es gibt Tragoedien, wo Haushaelte bis zur hoechsten Blamage gefuehrt worden sind. Befinden wir uns heute hier um das Selbverstaendliche zu diskutieren? Ob die Banken in freundschaftlicher Beziehung zur Gesselschaft stehen, oder nicht?[…]
Natuerlich habe ich keine Ilusionen was meine Praxis anbelangt, und ob sie instande waere die Existenz der Banken aufzuheben, ich waere ein Idiot oder zumindest kein Realist, wenn ich glauben wuerde das durch den Raub an einer Bank die Existenz des Banksystems bedroht waere. Das ist selbstverstaendlich.
Ob es Theoretiker des Anarchismus gibt, oder ob es in der Vergangenheit schon einmal solche Faelle gab, darueber koennten wir eine grosse Bibliographie auffuehren, dann koennten wir sehen was fuer Menschen noch diese politische Einstellung annahmen, ob man einen Bankueberfall machen kann, und in wie fern dies vertretbar ist oder nicht.
Es gab noch die Frage der Selbstlosigkeit, oder der Selbstsucht was das Geld anbelangt, und was man damit anfangen wuerde. Ich denke das es Klar geworden ist das ich nicht vorhatte mit diesem Geld reich zu werden. Es ist kein Theme fuer mich mit einem Ferrari rumzufahren, oder in die Bahammas fuer einen Drink zu fliegen. Es ist mal wieder Selbstverstaendlich.
Und um es kurz zu fassen, ist es sicher eine Negation der Arbeit so wie sie heutzutage ausgefuehrt wird. Ich meine damit das ich mich wirklich weigere solch lebenslange Fesseln anzulegen. Ich weigere mich die Jahre von 20 bis hin zu 60-65 in den Haenden eines Kapitalisten zu lassen, in den Haenden von jemenden der mich als ausbeutbar betrachten wird. Ich weigere mich wirklich so zu handeln. Natuerlich unterschaetze ich nicht die ganze Gesselschaft welche so handelt. Ihr groesster Part besteht aus Menschen die ausgenuetzt werden. Wir sollten lieber keine selvstverstaendliche Themen besprechen, sowie das diese Gesselschaft in Ausnuetzer und Ausbeutbare geteilt ist. Natuerlich unterschaetze ich dies nicht. Aber ich, als Anarchist und mit meinen persoenlichen Eigenschaften als Mensch, bin besonderst ungehorsam, undiszipliniert vieleicht, ich fuehre keine Befehle aus.
Ich weiss nicht, vieleicht sind diese Eigenschaften fuer manche tadelnswert, fuer mich sind sie es nicht. Als Anarchist bestimme ich ueber mich selbst auch in der Rolle die ich annehme: weder Ausbeuter, noch Ausbeutbarer. Ich konnte mein Studium nicht beenden, tausende von Gruenden haben mich zum Unterbrechen gefuehrt. Ich bin nicht bereit dazu fertig zu studieren und meine Person in der Rolle des Vorarbeiters, mit der Aufsicht von Arbeitern beauftragt zu sehen, 1500 Euro Lohn zu bekommen, und der Arbeiter bekommt 500. Diese Sache kann ich nicht verstehen. Ich verstehe nicht welche diese Vorteile sind die mich im vergleich zu irgendjemand anders hoeher plazieren. Und ich glaube das meine Tat ein Angriff auf dieses raeuberische System war. Ich habe es als einen Angriff betrachtet. Natuerlich einen unfairen Angriff, so wie es sich herrausgestellt hat. Ich habe gegen einen Mechanismus gekaempft welcher mich strategisch zermahlmt hat, psychisch und seelisch wird er es nie schaffen.
Was das „Selbstlose“ oder „Selbstsuechtige“ der Sache bettrift, da es zum grossen Theme gemacht wuerde. Ich denke, richte und nenne meine Tat so, eine revolutionaere Tat. Inmitten von alldem was ich schon seid Jahren mache, war auch dies, ein persoenlicher Beschluss. Und wie dem auch sei, als Anarchist, und mit der Geldnot die unsere Szene hat, wuerde ich auch Geld beisteuern, ich weiss nicht was fuer eine Summe.
Ich kann nicht sagen das ich Robin Hood bin. Ich habe auch keine Illusion das ich Robin Hood sein wuerde. Ich bin auch nur ein Mensch der sich in diesem System bewegt, und ein Teil des Geldes wuerde ich natuerlich fuer persoenliche Zwecke benuetzen, aber, in solchem Grade das ich ein Leben haette und die zeit mich mehr mit der Bewegung zu beschaefftigen und mit den Problemen unserer Gesselschaft, ohne die Buerde einer Arbeitstselle. Denn, wenn sie wollen koennen wir eine Fabrik besuchen und die Arbeiter fragen wie viele von ihnen im Privatbereich streiken koennen, wie viele gern streiken wuerden und es nicht koenne, weil diese Menschen ihre Kompromisse haben. Sie koennen nicht. Wie sollen sie, da sie wissen das sie das naechste mal eventuell geschmissen werden? Dies ist Terror.
Sie behaupten hier das ein Bankraueber terrorisiert. In diesem Fall gab es einen Verrsuch dies auszuschliessen. Die Leute sollten keine Angst bekommen. So denke ich. Ich weiss nicht wie es bei anderen Ueberfaellen ist, sie gehen mich nichts an und ich werde keine Meinung aussern. Was den Terrorismuss anbelangt, ich haette sie fragen moechten… Ich haette aufstehen sollen und eine Frau oder einen Mann die in dieser Bank waren, inwiefern ihnen ihr Einkommen ihr Lebensunterhalt sichert, ob sie Kinder haben und wie es fuer sie waere wenn, nach 15 Jahren Arbeit sie gefeuert wuerden. Was waere das was sie am meissten terrorisiert haette? Ihre Kuendigung und die Tatsache das sie den Euros als Putzpersonal hinderherjagen wuerden, oder die Tatsache eines Tageslohnes nach 15 Jahren? Denn die Bankangestellten befinden sich sowieso in keiner idealen Arbeitsumgebung, ich kann mich errinern, vor dem Ueberfall gab es Streiks von der OTOE.
Sicherlich haben diese Leute Angst bekommen, und das ist auch das Einzige wofuer ich nich entschuldigen wuerde, aber es ist das Einzige was man nicht umgehen kann. Sicherlich wuerde ich viel lieber den politischen Fuersten und der Oligarchie dieses Landes einen Schrecken einjagen, anstelle von der Frau x oder y welche an diesem Bankschalter arbeitet, an einem anderen Schalter, den Kunde, den Buerger der vorbeigeht, den der unter Panik wegrennt weil er nicht weiss was geschieht. Aber ich haette gern eine Antwort auf diese Frage: Bereitet ihnen der Besuch von Rauebern so viel Terror? Oder, wenn man ihnen mitteilen wuerde das ihnen nach 15 Jahren gekuenndigt wuerde, ohne Rentenrecht, mit einer kleinen Abfindung, und dann im Muelleimer landen wuerden?
Da ich das Theme der Selbstlossigkeit oder Selbstsucht nicht beendet habe, glaube ich das so eine Tat Charakteristika des Angriffs besitzt, ich glaube nicht das man in meinem Falle von niedrigen Motiven reden kann. Die Logik der Selbstlossigkeit hat fuer mich Referenzen in der Aufopferung. Ich verstehe das dies den Meisten besser gefallen wuerde, ein Raueber der Alles tut um den Armen zu helfen, eine Seite der Aufopferung, die Hoechste Selbstlossigkeit, wo der Rauber absolut altruistisch handelt, ich glaube aber das es diese Dimension irgendwo gibt. In einer rebellischen Tat gibt es immer eine solche Dimension, es gibt Selbstlossigkeit. Das persoenliche Ich ist dieses welches, je nach den Elementen des Charakters und dem Grade des Bewustseins welche das Subjekt erreicht hat, wird in der Gesselschaft die Spiegelung etwas Positiven hinterlassen. In meinem Falle, da ich aktiv und Sozialempfindlich bin- ausser wenn sie darueber noch Zweifel haben-, denke ich das ein Teil des Geldes fuer Guten Sinn bnuetzt wuerden. Dies ist fuer mich ausser Frage. Unbedingt.[…]
In dem man die Interessen der Bank schuetzt, schuetzt man nicht die Interessen des Volks. Damit wir nun nicht komplett unseren Kopf verlieren. Es ist nicht im Interesse des Volks das die Banken einen Reichtum machen, durch tausende von Intrigen, mit den hohen Zinsen, mit dem Schuldensystem (Teiresias). Sie hat Familien an Abgrund gefuehrt, die Leute werden in den Wahnsinn getrieben, sie wissen nicht mehr was tun.
Es wuerde gesagt das zwei Milionen Griechen unter der Armutsgrenze leben, andere beugen ihre Schulden hin und her, von der einen Kreditkarte auf die andere. Bald werden die Schulden selbst an die Kinder uebergehen, so wird es wieder Sklaventum geben. Die Banken werden die neue Feudalisten sein, Arbeiter werden bereit stehen, Eltern werden Kinder bekommen welche womoeglich Sklaven sein werden, sie werden die Schulden uebernehmen. Denn, das Bankdarlehen das sie bekommen haben wuerde nicht abbezahlt. Es hat auf 60 Jahre Zinsen. Der Vater stirbt, es geht auf das Kind ueber, wir werden an diesem Punkt ankommen, da wir jetzt schon so weit sind das die Schulden von einer Bank auf die andere uebertragen werden…
Und, letztendlich stehe ich hier als Feind der Gesselschaft, ich muss festgenommen werden, auf mich muss man schiessen, ich muss ins Gefaengniss, ich muss wieder eingekliedert werden als waere ich das fremde Stueck im Sozialkoerper. Ich bin ein kaempfendes Stueck, und dies werde ich bleiben. Soviel zu den Motiven des Ueberfalls.
[…] Fuer mich ist die Bank ein nebuloeser Begriff, absolut unpersoenlich. Wir kennen diese Herren nicht, wir haben sie noch nie gesehen. Und falls wir sie jemals sehen werden haben sie bestimmt 8 Schluende und eine Rueckenflosse!