Zur Verhaftung der 4 von Vironas

Am 13.Oktober 2010, nachdem der Anarchist Jannis Skouloudis wegen des Brandanschlages auf die D.E.H. Wagen (D.E.H.=öffentlicher Stromdienst) in Saloniki festgenommen worden war, wurden Haftbefehle gegen D. Dimziadis M. Zilianidis, D. Fessas, S. Dschifkas erlassen. Die 4 Genossen versuchten sich diesem Haftbefehle durch Flucht zu entziehen. (sie wählten lieber die Flucht- wie sie auch in einem Brief geschrieben haben).

Nach drei Monaten (am 13.01.11!) haben die Antiterror- Einheiten in Vironas (Viertel Athens) die vier festgenommen. Am nächsten Tagen sprachen die Bullen und die Medien über Festnahmen von Mitgliedern der „Verschwörung der Feuerkerne“ und gaben Fotos raus u.s,w. Am selben Tag drangen die Antiterror-Einheiten in neun Häuser von Verwandten und Genossen in Saloniki ein. Schließlich unterstellen ihnen die Bullen die Organisation und die Mitgliedschaft in einer terroristischen unbestimmten Gruppe. Am nächsten Tag (14.01.11) wurde die Anarchistin Fee Mayer außerhalb ihres Hauses festgenommen und wurde mit demselben Fall in Zusammenhang gebracht.

Am 15.01.11 wurden die vier in Saloniki zu dem Fall vernommen, wozu sie aber keine Erklärung abgegeben haben. Sie sagten nur, dass sie anarchistische Kämpfer sind und wurden daraufhin in U-Haft genommen.

Am 17.01.11 wurden sie nochmals in Athen vernommen und machten wieder keine Aussagen. Einer von ihnen erklärte, dass Fee Mayer in keinem Zusammenhang mit dem Fall steht.

Schließlich wurden Zilianidis, Dimziadis und Fessas in das Korydalos Gefängnis gebracht und Dschifkas S. in das Avlona Gefängnis.

Einige Gedanken zum Solidaritätsfonds

Der Solidaritätsfonds für die finanzielle Unterstützung der gefangenen KämpferInnen ist ein kollektiver Versuch von GenossInnen und wurde im Juli 2010 ins Leben gerufen .

Ziel des Fonds ist es , vor allem im Bezug auf die Lebensbedürfnisse der Menschen, die sich wegen ihrer revolutionären Aktionen oder ihrer Teilnahme an Kämpfen im allgemeinen in Gefangenschaft befinden, einen Beitrag zu zu steuern.

Im Rahmen seiner Möglichkeiten beinhaltet dies außerdem die Unterstützung von Menschen , die sich mit andauernder und beharrlicher Haltung im Alltag des Gefängnisses mit der Würde, der Solidarität und dem Kampf identifizieren.

Der Soli-Fonds breitete sich in ganz Griechenland aus und basiert auf kleinen regelmäßigen Spenden von so vielen Personen wie möglich, inner-und außerhalb des anarchistischen und anti-autoritären Milieus. Seine Wirksamkeit beruht auf Stabilität, um dauerhaft funktionieren zu können, was durchaus auch kritisch betrachtet werden kann .

Im Rahmen des Fonds reiht sich sowohl die Herausgabe der Zeitschrift „Reißt die Bastille ein“ , wo Texte der gefangenen KämpferInnen erscheinen, als auch die Bereitstellung dieses Blogs ein. Ziel des Blogs ist es, all die Namen und Adressen der gefangenen KämpferInnen, ihre Fälle und ihre Texte, die sich darauf beziehen, zur Verfügung zu stellen.

Schlussendlich wird versucht, all dies auch in anderen Sprachen (Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch) zu veröffentlichen, damit einerseits eine breitere Information und Kommunikation gewährleistet wird und andererseits, dass sich die Bandbreite der Solidarität erweitern kann .