Der unten stehende Text wurde 24 Std. vor der magischen Flucht vom Gefängnis in Trikala am 22-03-2013 geschrieben.
Es ist sehr interessant die zwei Fluchtversuche zu kommentieren aus Hochsicherheitsgefängnissen. Einer mit einem Helikopter aus Trikala und der andere aus Maladrino.
Im einem Fall hat die Polizei nicht gezögert das Dogma der Null Toleranz durchzuführen und dutzendweise Menschen in Gefahr zu bringen, mit der Begründung die Flucht zu verhindern, diese Tat wird strafrechtlich verfolgt…
Im zweitem Fall haben wir gesehen wie ein Gefangener mit einem einfachen Radio getarnt als Fernbedienung einer Bombe (!) schaffen kann , wenn die Sicherheitskräfte wissen das er mit seiner Freiheit nicht scherzt. Am Ende hat es doch nicht geschafft, aber 24 Std. lang hat er das Gefängnis auf Trab gehalten, mit seinem Entschluss als einzige Waffe.
Aber wirklich es ist sehr wichtig bei beiden Fällen die Veränderung im Sinn der Flucht und die Umwandlung in einer individuellen Angelegenheit des Gefangenen zu sehen. Bis Ende der neunziger der Aufstand und die Flucht waren zwei Begriffe die miteinander verknüpft waren. Der Aufstand war meistensdie Folge ein Versuch massiver Flucht. Die Gefangenen im Gefängnis, habenversucht zusammen zu flüchten , manche haben es geschafft, manche haben sich verletzt und die übrigen sind zurückgegangen und das Gefängnisangezündet. Die Ursachen dieser Umwandlung haben mit der Herraufstufung der Technologie und der Architektur der Repression zu tun. Aber auch mit den Persönlichkeiten der heutigen Gefangenen.
Die heutigen Gefängnisse sind so geplant das die größtmögliche Kontrolle durchgeführt werden kann, sowohl mit natürlichen aber auch mit elektronischen Methoden. Das sind die Kameras in jeder Ecke , des viereckigen Flügels . Es sind die Türen die nur elektronisch aufgehen aus den Kontrollräumen. Noch eine wichtige Einzelheit, die Terrasse , die Zuflucht der rebellischen Gefangenen, in der man keinen Zugang hat.
Die Veränderung in der Zusammensetzung der Bevölkerung im letzten Jahrzehnt, hat auch Veränderungen in der Wahrnehmung der Gefangenen gebracht. Die Bevölkerung der Gefängnisse besteht nicht aus blutrünstigen Kriminellen, auch nicht von romantischen gesetzwidrigen. Sie besteht aus Migranten aus Afrika, Asien, die meistens nicht nur die Sprache nicht kennen aber auch nicht den Grund warum sie sich im Gefängnis befinden.
Besteht aus Drogensüchtigen, die besser in Krankenhäuser sein sollen. Besteht aus erschrockenen Kleinbetrügern und Schuldner das ist die neue Tendenz in den griechischen Gefängnissen. Besteht aus Paten der Mafia die mit Kleingefälligkeiten die Balance in den griechischen Gefängnissen halten zwischen Korruption und Sozialem Frieden.
Die Beziehungen zwischen den Gefangenen sind unecht, heuchlerisch und diplomatisch. Ein Herrschaftsspiel das als Bremse beim Aufbau der Beziehungen funktioniert, was die Kämpferische Stimmung lindert , man setzt die Solidarität voraus. Die Gefangenen sind gespaltet in Nationen und Rassen, in kleinen und großen Strafen, in verschiedenen Straftaten, mit verschiedenen Zwistigkeiten das hat meistens mit Heroin zu tun oder persönlichen Interessen, verderben jede Chance des Kampfes sich zu bilden. Am Ende wer um seine Freiheit kämpfen will versucht es alleine oder mit seinen Freunden. Die gemeinsamen Lösungen ähneln einer überholten Romantik die an die neunziger Jahre erinnert.
Warum ist all das wichtig?
Das Gefängnis ist nicht der Spiegel der Gesellschaft. Das ist ein Raum wo die Funktionen, die Werte, die Traditionen, die Ethik, die Probleme verdichtet sind. Wenn man es sich ansieht und analisiert was drin geschieht kann man die soziale Trägheit draußen erklären.
Spektakuläre und legale sind die Helikopter der Flucht aber hübscher sind die Flammen des Aufstands. Wir müssen nie aufhören die zu ehren die es geschafft haben oder nicht zu flüchten, aber das ziel müssen wir nicht vergessen über die Wände nicht zu fliegen aber auf den Trümmern zu tanzen.
Α. Theofilou
21-3-2013
Ε1 Flügel Gefängnis Domokos